Zeitungshoroskope: Hilfreich oder Humbug? (2. Teil)

In meinem letzten Blogeintrag hatte ich erklärt, wie die sogenannten Zeitungshoroskope erstellt werden und warum die Einteilung nur in die zwölf Tierkreiszeichen viel zu ungenau ist. Heute will ich erklären, wie seriöse Astrologen eine bessere Annäherung bei diesen allgemeinen Prognosen, die man immer wieder in Zeitungen und Zeitschriften findet, erreichen können.

Dazu unterteilt der Astrologe jedes Tierkreiszeichen in drei weitere Abschnitte von je 10 Grad. Diese Abschnitte werden Dekaden genannt. Ein Beispiel: Die erste Dekade Steinbock umfasst die Geburtstage 22.12. bis 31.12., die zweite Dekade 1.1. bis 10.1. und die 3. Dekade vom 11.1. bis 20.1. Durch diese Einteilung verringert man die Ungenauigkeit der Prognosen bereits deutlich. Doch auch dies ist für die langsamen Planeten wie Neptun und Pluto nicht ausreichend, da diese sich einfach zu langsam bewegen.

Daher geben seriöse Astrologen häufig bei den langsamen Planeteneinflüssen noch die genauen Geburtstage an, die betroffen sind.

Ein Beispiel: Pluto befindet sich im September 2014 auf 11 Grad im Tierkreiszeichen Steinbock. Damit steht er am Anfang der zweiten Dekade. In erster Näherung könnte man sagen, dass die zweite Dekade von seinem Einfluss betroffen ist. Aufgrund seiner langsamen Bewegung betrifft sein Einfluss aber nur die Menschen, die um den 2. Januar herum - egal welchen Jahres - geboren wurden. Nur diese spüren die tiefgreifenden Veränderungen, die Plutos Planetenübergang über ihre Sonne mitbringt. Alle anderen Menschen, die in der zweiten Dekade Steinbock geboren wurden, spüren hingegen keinen Einfluss Plutos auf ihre Sonnenposition.

Selbst wenn man ein seriös erstelltes Zeitungshoroskop liest, sollte man sich immer darüber im Klaren sein, dass man es hier mit starken Vereinfachungen zu tun hat. Denn zum einen wird nur die Position der Sonne aus dem Horoskop eines Menschen betrachtet. Mond, Aszendent, Himmelsmitte und die übrigen Planeten bleiben völlig unberücksichtigt. Zum anderen gibt es Ungenauigkeiten durch die Einteilung in Dekaden. Durch diese Zusammenfassung scheinen mehr Menschen unter dem Einfluss der langsamen Planeten zu stehen, als es wirklich der Fall ist.

Ein Zeitungshoroskop kann also nur ganz allgemeine Tendenzen für das Leben eines Menschen aufzeigen. Es ist nur Konfektionsware. Erst das individuell erstellte Horoskop, das neben dem Geburtstag (inklusive Geburtsjahr) auch noch den Geburtsort und die Geburtszeit berücksichtigt, ermöglicht genauere Prognosen.